Alle erwarteten, dass die Hochzeit perfekt beginnen würde.
Der Bankettsaal glänzte: weiße Tischdecken, Kristalllüster, Musik, Blumen.
Niemand ahnte, dass eine halbe Stunde vor dem Auftritt der Braut ein Rohr brechen würde.
Zuerst war es nur ein dünner Wasserstrahl an der Wand. Jemand machte einen Scherz, jemand anderes lief, um die Organisatoren zu rufen.
Zehn Minuten später stand der Saal bereits unter Wasser. Das Licht spiegelte sich darin wie in einem Spiegel. Die Menschen bewegten in Panik Stühle und hoben Dekorationen hoch.
Die Organisatorin flüsterte nervös:
— Es ist vorbei, wir müssen aufhören, wir verschieben auf morgen.
Aber Lena, die in ihrem Hochzeitskleid an der Tür stand, sagte leise:
— Nein. Ich gehe trotzdem.
Sie stand barfuß — sie hatte die Schuhe ausgezogen, damit sie nicht nass wurden.
Und sie ging.
Durch den Saal, über das Wasser, in dem sich Kerzen, Lüster und die Gesichter der Gäste spiegelten.
Jeder ihrer Schritte zog Kreise.
Die Musik verstummte nicht — der Pianist hob einfach die Füße auf den Stuhl und spielte weiter.
Die Gäste standen auf. Jemand filmte, jemand wischte sich die Augen.
Das weiße Kleid schwebte im Wasser, der Saum zog sich wie eine Wolke.
Der Bräutigam stand am Altar, zwischen den Säulen, wo das Wasser fast bis zu den Knien reichte.
Er bewegte sich nicht, sah sie nur an.
Sie ging auf ihn zu — langsam, selbstbewusst, mit einem Lächeln.
Und in diesem Moment fiel das Licht des Lüsters auf das Wasser, und der ganze Saal leuchtete, als wäre es keine Überschwemmung, sondern ein Wunder.
Als sie ihn erreichte, sagte er leise, fast flüsternd:
— Ich dachte, du würdest nicht kommen.
— Selbst wenn ich hätte schwimmen müssen, wäre ich gekommen, — antwortete sie.
Und sie heirateten.
Stehend, im Wasser.
Und draußen regnete es noch immer.
