„Wir haben Oma aus Spaß eingeladen. Sie wurde der Star des Abends.“ 💃🦋 Was als alberne Idee begann, wurde zum unvergesslichsten Mädelsabend unseres Lebens – und zu einem Abend, der unsere Sicht auf alles verändert hat. Die ganze Geschichte und der Moment, in dem sie die Show gestohlen hat, findest du im Artikel unten 👇
Alles begann mit einem albernen Vorschlag. Wir planten einen entspannten Mädelsabend – vielleicht Kaffee, Desserts, ein oder zwei Bars – als Salome scherzte: „Sollen wir Oma einladen?“
Zuerst lachten wir alle … und dann dachten wir: Warum eigentlich nicht?
Oma erschien in einer bunten Bluse mit Schmetterlingsmuster, einer Strickweste, die sie schon ewig hatte, und riesigen Ohrringen. Sie sah aus, als käme sie direkt aus einer Kunstausstellung – und irgendwie passte das auch. Als sie mit uns hereinkam, drehten sich alle Köpfe nach ihr um.
Ursprünglich wollten wir es kurz halten. Ein Drink, ein Stück Kuchen, und dann würden wir sie nach Hause fahren. Aber nein – Oma wollte nicht so einfach gehen. Sie bestellte einen Cappuccino und einen Likör, den keiner von uns aussprechen konnte, und zwinkerte dem Kellner zu, als gehöre ihr der Laden.
Da begannen die Geschichten. Geschichten, die wir noch nie gehört hatten – wie sie sich in den 60er Jahren in Jazzclubs schlich, barfuß auf den Straßen der Stadt tanzte, von einem mysteriösen Typen namens Enzo, der vielleicht zur Mafia gehörte. Wir waren gefesselt.
Dann begann die Band im Hintergrund langsamen Jazz zu spielen, sie stand auf, nahm meine Hand und sagte: „Komm schon, beweg deine steifen Beine!“ Bevor ich mich versah, tanzten wir mitten im Restaurant. Es war ihr egal, wer zusah – und ehrlich gesagt, alle sahen zu. Sie klatschten, sie lächelten … sie war der Star des Abends.
Es fühlte sich unwirklich an. Wir kannten Oma immer als die Kekse backende, Geschichten erzählende, gutherzige Frau in unserer Familie. Aber an diesem Abend? Sie war elektrisierend. Als wäre ein Feuer in ihr entfacht worden, das wir erst jetzt sahen.
Und das Seltsame war, dass es der ganze Raum spüren konnte. Ihre Freude war ansteckend. Als ich sie herumwirbelte, sah ich Fremde lächeln und klatschen. Es war, als hätte der ganze Raum auf jemanden wie sie gewartet, der uns daran erinnert, wie man lebt.
Wir blieben stundenlang dort. Wir lachten, tanzten, erzählten Geschichten und vergaßen alles andere. Auf der Heimfahrt war Oma stiller. Sie lehnte sich in ihrem Sitz zurück und sagte: „Lange Zeit dachte ich, das Leben sei nur etwas, das man hinter sich bringen muss. Aber heute Abend hat mich daran erinnert, wie gut es sich anfühlt, einfach zu leben.“
Am nächsten Tag sah ich ein Foto in den sozialen Medien – wir tanzten, Oma mitten in einer Drehung – mit der Bildunterschrift: „Oma hat gestern Abend die Show gestohlen. #Icon“
Da wurde mir klar, dass wir nicht nur eine schöne Zeit gehabt hatten. Wir waren auf etwas Größeres gestoßen. Etwas, das uns gefehlt hatte. Wir wollten Oma einen schönen Abend bereiten, und sie gab uns etwas viel Wertvolleres zurück – eine Erinnerung daran, nicht wie Schlafwandler durch das Leben zu gehen.
Danach machten wir unsere Mädelsabende zu einer monatlichen Tradition – und Oma war immer eingeladen. Es war keine Pflicht mehr. Wir freuten uns alle darauf. Es wurde zu etwas, das wir nicht nur für sie taten, sondern für uns selbst. Es war ein freudiges Ereignis im Kalender.
Ein paar Monate später planten wir einen weiteren Ausflug – aber Oma kam nicht. Salome versuchte, sie anzurufen, aber niemand ging ran. Wir dachten, sie sei vielleicht müde.
Dann erhielt ich eine SMS von meiner Mutter: „Oma ist gestürzt. Sie ist im Krankenhaus. Es geht ihr gut, keine Panik – ich halte euch auf dem Laufenden.“
Mein Herz sank mir in die Hose. Oma hatte sich immer unzerstörbar angefühlt – voller Leben und Energie. Ich war nicht bereit für den Gedanken, dass etwas das beenden könnte.
Wir eilten ins Krankenhaus. Da lag sie, mit einem Gipsbein, aber lächelnd.
„Nun, so hatte ich mir meinen Freitagabend nicht vorgestellt“, scherzte sie.
Sie sagte uns, wir sollten uns keine Sorgen machen – sie sei nur über einen Teppich gestolpert. Die Ärzte würden sich um sie kümmern, und sie würde wieder gesund werden.
Dann beugte sie sich zu mir und sagte: “Vergiss nicht zu tanzen. Warte nicht auf den perfekten Moment. Lebe, solange du kannst. Schaffe Erinnerungen, solange du dazu in der Lage bist.“
Ich konnte kaum antworten. Ich nickte nur und hielt die Tränen zurück.
Eine Woche später waren wir alle wieder an unserem üblichen Treffpunkt. Und diesmal war es nicht nur ein weiterer Abend – es war eine Feier. Eine Feier des Lebens. Der Gegenwart. Des Bewusstseins, dass jede Sekunde zählt.
Wir machten Fotos. Wir lachten, bis uns die Gesichter wehtaten. Und wir tanzten, als wäre es unsere letzte Chance.
Seitdem haben wir keinen einzigen Mädchenabend mit Oma mehr ausgelassen. Sie ist nicht mehr nur ein Gast – sie ist das Herzstück des Ganzen. Sie hat uns daran erinnert, dass das Leben nicht wartet und wir es auch nicht tun sollten.
Wartet also nicht auf ein Zeichen. Geht raus. Lacht laut. Tanzt mit eurer Oma. Macht die Nacht unvergesslich – einfach weil ihr es könnt.
Haben Sie jemals einen solchen Moment erlebt – eine Nacht, die Ihre gesamte Perspektive verändert hat? Erzählen Sie uns Ihre Geschichte in den Kommentaren.